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"Es gilt zu handeln!"

Aktualisiert: 14. Aug. 2023

Mit diesen Worten hat der Walliser Staatsratspräsident Roberto Schmidt am Oberwalliser Rotary Forum in Susten auf die Herausforderungen hingewiesen, die unsere Gesellschaft durch den Klimawandel meistern muss. Das Klima hat wesentliche Auswirkungen auf die Energiestrategie. Bruno Kalbermatten hat das Rotary Forum Oberwallis moderiert.



Das traditionelle Forum der Rotary Clubs Brig, Zermatt, Saastal und Leuk-Leukerbad fand dieses Jahr im Zentrum Sosta in Susten statt. Zum Forumsthema «Langfristige Energiestrategie 2050» waren Staatsrat und «Energieminister» Roberto Schmidt, Serge Gaudin, Standortleiter von Novelis in Siders/Chippis, und Benoît Revaz, Direktor des Bundesamtes für Energie, eingeladen.


"Das Wallis ist vom Klimawandel am stärksten betroffen"

Der Walliser Staatsratspräsident Roberto Schmidt eröffnete das Forum mit einer Lagebeurteilung für den Sektor Energie. Er berührte darin gehaltvoll all die Aspekte, die sich heute, in einer Zeit, in der wir in die "Zweite Elektrifizierung" eingetreten sind, aufdrängen. Es sind dies vor allem: Ausbau erneuerbarer Energie, Bau neuer Wasserkraftwerke, neue Staumauern, kontrollierte Nutzung der wegen der Gletscherschmelz abnehmenden Wassermengen, Ausbau alpiner Solaranlagen, längerfristige Eliminierung fossiler Heizungen (im Wallis in rund 50'000 Gebäuden), Subventionierung, Klimaveränderung und die durch sie verursachten Schäden (Temperaturanstieg, Unwetter, Schneemenge usw.), Klimagesetz, Schaffung eines Klimafonds usw. usf. Staatsrat Schmidt untermauerte diese und weitere Probleme mit genauen Zahlen. Er stellte aber auch fest, dass das Wallis im Sektor Energie eine wichtige Rolle spielt und dass er und die gesamte Regierung gewillt ist, die Herausforderung anzunehmen und zu handeln.


"Wir wollen dekarbonisieren und investieren"

Die in 10 Ländern tätige und dort 15 000 Mitarbeitende beschäftigende Firma Novelis, ist in Siders spezialisiert auf Aluminiumbleche und betreibt eine Aluminium-Giesserei. Die Bekämpfung des CO2-Ausstosses (Dekarbonisierung) und die Beschaffung umweltschonender Energie ist ihr nach Aussage von Direktor Gaudin seit langem ein Anliegen. Für Elektrofeuerung eines Ofens hat sie in Siders gerade 20 Millionen Franken investiert, erzeugt seit 10 Jahren bereits Solarenergie und hat das Ziel bis 2026 rund 30 % weniger CO2 zu produzieren. Recycling von Aluminium (z.B. Getränkedosen), Optimierung des Aluminium-Kreislaufs und Verbrauch von weniger Gas sind Elemente, die zusammen mit mehr Elektrizität und Energie aus Wasserstoff (H2) für die Zukunft eine weitere Senkung der CO2-Erzeugung bewirken werden. Novelis steht in diesem Bereich im internationalen Vergleich sehr gut da. Dass der Preis der Elektrizität bei diesem industriellen Prozess eine Rolle spielt, ist allerdings unverkennbar.



"Wahrnehmung auf allen Stufen…"

Im Bundesamt für Energie sieht Direktor Benoît Revaz sehr kompetent die Probleme aus schweizerischer Gesamtsicht: Abhängigkeit vom Öl, die Beschleunigungserlasse «Solarexpress» und «Windexpress», den Mantelerlass «Erneuerbare Energien», Versorgungssicherheit, Energie-Effizienz 2035/2050, Netzsicherheit, energetische Gebäudesanierung, synthetische Gase, Dekarbonisierung, effektivere Elektrifizierung, Wasserstoff H2 - Einsatz, Klimaziele, Klimaschäden, eventuell neue Kernkraftwerke und Vieles mehr. Der Ukraine-Krieg und der Einsatz der Energie als Kriegswaffe sowie die damit verbundene Krise liessen auch die Schweiz aufhorchen («Wakeup Call Ukraine»). Der Bundesrat ist sich der Lage bewusst. Zusammenarbeit mit und unter Kantonen, Investitionen und Einsatz von Fachkräften werden zusammen mit einer allgemeinen Wahrnehmung der Probleme auf allen Stufen nötig sein. Direktor Revaz zeigte sich diesbezüglich zuversichtlich. Ob er recht hat, wird die Zukunft zeigen.



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